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Aquileia in Rom / Aquileia a Roma
Diebner, Sylvia
2018
Abstract
Bereits 1917 wurde in Mailand die „Associazione Mutilati e Invalidi di Guerra“ (ANMIG) gegründet. Einer der Gründer, der kriegsversehrte Carlo Delcroix, sorgte für landesweite Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Invaliden. Er gewann damit auch politischen Einfluss und bald kam es zu einem Einvernehmen mit den fasci di combattimento, die sich 1921 in Partito Nazionale Fascista umbenannten. Am 4. November 1928 wurde in Rom die vom Architekten Marcello Piacentini errichtete „Casa Madre dei Mutilati e Invalidi di Guerra“ als „Ort des Kampfes und des Gebetes“, also mit deutlich sakralisierendem Anspruch, einge weiht. Die an christliche Motive anknüpfenden Malereien in der Apsiskalotte und in den seitlichen Lünetten des Hauptversammlungssaales wurden von dem im Krieg verletzten Antonio Giuseppe Santagata ausgeführt; u. a. wurde der Auszug in den Krieg, der Angriff und die Rückkehr der Soldaten wiedergeben. Im Hauptfeld der ‚Rückkehr‘ ist der mit der Nationalflagge bedeckte Sarkophag mit dem Unbekannten Soldaten gezeigt, der per Eisenbahn seinen Weg von Aquileia nach Rom nahm, um dort im Altare della Patria beigesetzt zu werden. Im unteren Bildfeld rechts ist die Vedute des 16. Jahrhunderts von Aquileia dargestellt, und gegenüber, ebenfalls als Vedute, Rom mit dem Vittoriano als städtischer Mittelpunkt. Weitere Bildfelder zeigen die Eingliederung ehemaliger (kriegsbeschädigter) Soldaten in die ‚neue‘ Gesellschaft. Der Bildzyklus von Santagata ist ein wichtiges Zeugnis frühfaschistischer Kunst.
L’“Associazione Mutilati e Invalidi di Guerra” (ANMIG) fu fondata a Milano già nel 1917. Uno dei fondatori, il mutilato di guerra Carlo Delcroix, portò l’attenzione nazionale sui bisogni degli invalidi. In tal modo ottenne anche un’influenza politica e in breve si giunse a un accordo con i Fasci di combattimento, movimento che nel 1921 si trasformò in Partito Nazionale Fascista. Il 4 novembre 1928 venne inaugurata a Roma la “Casa Madre dei Mutilati e Invalidi di Guerra” costruita dall’architetto Marcello Piacentini come “luogo di combattimento e di preghiera”, dunque con una pretesa chiaramente sacralizzante. I dipinti nella calotta absidale e nelle lunette laterali della Sala delle Adunanze, che riecheggiano motivi cristiani, furono realizzati da Antonio Giuseppe Santagata, che era stato ferito in guerra; tra i vari soggetti sono rappresentati la partenza per la guerra, l’assalto e il ritorno dei soldati. Nel pannello principale del ‘Ritorno’ è raffigurato il sarcofago del Milite Ignoto coperto dalla bandiera nazionale, che viaggiò in treno da Aquileia a Roma per essere sepolto nell’Altare della Patria. Nella parte destra della fascia inferiore è raffigurata una veduta di Aquileia risalente al XVI secolo e, sul lato opposto, sempre come veduta, Roma con il Vittoriano collocato al centro della città. Altri pannelli mostrano l’integrazione di ex soldati (invalidi di guerra) nella ‘nuova’ società. Il ciclo di dipinti di Santagata è un’importante testimonianza della fase iniziale dell’arte fascista.
Bereits 1917 wurde in Mailand die „Associazione Mutilati e Invalidi di Guerra“ (ANMIG) gegründet. Einer der Gründer, der kriegsversehrte Carlo Delcroix, sorgte für landesweite Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Invaliden. Er gewann damit auch politischen Einfluss und bald kam es zu einem Einvernehmen mit den fasci di combattimento, die sich 1921 in Partito Nazionale Fascista umbenannten. Am 4. November 1928 wurde in Rom die vom Architekten Marcello Piacentini errichtete „Casa Madre dei Mutilati e Invalidi di Guerra“ als „Ort des Kampfes und des Gebetes“, also mit deutlich sakralisierendem Anspruch, einge weiht. Die an christliche Motive anknüpfenden Malereien in der Apsiskalotte und in den seitlichen Lünetten des Hauptversammlungssaales wurden von dem im Krieg verletzten Antonio Giuseppe Santagata ausgeführt; u. a. wurde der Auszug in den Krieg, der Angriff und die Rückkehr der Soldaten wiedergeben. Im Hauptfeld der ‚Rückkehr‘ ist der mit der Nationalflagge bedeckte Sarkophag mit dem Unbekannten Soldaten gezeigt, der per Eisenbahn seinen Weg von Aquileia nach Rom nahm, um dort im Altare della Patria beigesetzt zu werden. Im unteren Bildfeld rechts ist die Vedute des 16. Jahrhunderts von Aquileia dargestellt, und gegenüber, ebenfalls als Vedute, Rom mit dem Vittoriano als städtischer Mittelpunkt. Weitere Bildfelder zeigen die Eingliederung ehemaliger (kriegsbeschädigter) Soldaten in die ‚neue‘ Gesellschaft. Der Bildzyklus von Santagata ist ein wichtiges Zeugnis frühfaschistischer Kunst.
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Sylvia Diebner, ''Aquileia in Rom / Aquileia a Roma'', in: ''Aquileia Nostra'', 89 (2018), pp. 25-44
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